Die Jugendstudie der Vodafone Stiftung zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz an Schulen, bietet einen umfassenden Überblick über die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungsbereich aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern. Die Studie zeigt auf, dass sich Jugendliche den Umgang mit KI als festen Bestandteil des Unterrichts wünschen.
Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung mbH Stichprobe: Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten deutschsprachige Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 20 Jahren in Privathaushalten in Deutschland. Befragt wurden 1.590 Jugendliche und junge Erwachsene. Die Stichprobenziehung erfolgte als Quotenstichprobe. Die Quoten wurden so angelegt, dass die Stichprobe in den wesentlichen Merkmalen der Struktur der Grundgesamtheit entspricht. Art der Befragung: Online-Befragung (CAWI = Computer Assisted Web Interviewing) Zeitraum der Befragung: 3. bis 18. Januar 2024
Die Studie zeigt, dass KI bereits im Alltag der Jugendlichen angekommen ist, auch wenn es im schulischen Bereich noch keine festen Regelungen zur Nutzung gibt. Die Jugendlichen haben außerdem konkrete Vorstellungen und Szenarien für den Einsatz von KI-Systemen bzw. deren Integration in den Unterricht – auch, wie sich Prüfungen verändern könnten. Wichtig dabei ist, dass KI-Systeme als Werkzeuge gesehen und eingesetzt werden sollten, die im Lernprozess unterstützen, nicht als schnelle Hausaufgaben-Lösung. Ganz nach dem Motto: „Be a learner not a finisher” sollte der Fokus auf den Lernprozess an sich vermittelt werden.
Die Nutzung von KI-Systemen im Schulalltag bietet die Möglichkeit, Unterrichtsmethoden und -ziele weiterzuentwickeln. Im Folgenden stellen wir konkrete Ansätze vor, wie Unterricht angepasst werden kann, um die Potenziale von KI-Systemen zu nutzen und gleichzeitig die Entwicklung wichtiger Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern zu fördern. Diese Strategien zielen darauf ab, kritisches Denken, Selbstreflexion und eigenständiges Lernen in den Vordergrund zu rücken.
Es ist sinnvoll, regelmäßige Reflexionsgespräche mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Aufgaben zu führen, um Verständnis und eigenständiges Lernen zu fördern. Schülerinnen und Schüler sollen ihre Lernprozesse aktiv beschreiben und reflektieren, um Verantwortung und Selbstreflexion zu fördern. Dabei können Schülerinnen und Schüler dazu ermutigt werden, eigene Fragen zu entwickeln und in kooperativer Arbeit Lösungsansätze zu erarbeiten.
Prüfungsleistungen können in verschiedenen Fächern ergänzt werden, z.B. durch mündliche bzw. schriftliche Abfragen ohne Zugriff auf technische Hilfsmittel. So kann sichergestellt werden, dass das Thema tatsächlich verstanden wurde.
Bereits in jüngeren Schulstufen sollten das Belegen von Quellen und die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens eingeführt werden, um analytische Fähigkeiten frühzeitig zu entwickeln und Quellenrecherche zu erlernen.
Durch den verstärkten Einsatz von Flipped-Classroom-Konzepten können Schülerinnen und Schüler zuhause mithilfe von KI-Systemen Recherchen durchführen, während die gemeinsame, intensive Erarbeitung und Aufgabenbesprechung inklusive Reflexion gemeinsam im Unterricht erfolgt.