Videokonferenzen – Grundlagen des virtuellen Unterrichts
-
Methodik in Videokonferenzen
-
In diesem Abschnitt finden sich einige Methoden sowie Tipps und Tricks für die Gestaltung des Online-Unterrichts. Damit können Sie auch digital (medien)pädagogisch weiter arbeiten und auch Ihren Fernunterricht motivierend und interaktiv gestalten. Dabei sollten Sie jedoch beachten, die digitalen Methoden vorab zu testen, bevor Sie diese in Ihren Videokonferenzen mit Ihren Schülerinnen und Schülern anwenden.
Die einzelnen Methoden sind untergliedert in:- Methoden zum Einsteigen und Ideen sammeln
- Gemeinsame Inhalte erarbeiten
- Ergebnisse evaluieren und präsentieren
- Feedback einholen
Klicken Sie einfach auf die verschiedenen Methoden, um mehr zu erfahren.
- Methoden zum Einsteigen und Ideen sammeln
-
Methoden zum Einsteigen und Ideen sammeln
Bild erraten
Zu Beginn der Sitzung wird den Lernenden ein mit dem Thema der Sitzung in unmittelbarem Zusammenhang stehendes Bild gezeigt. Bei dieser Methode wird das Bild jedoch nicht vollständig gezeigt, sondern ist mit einzelnen Kacheln überdeckt, welche sukzessive aufgedeckt werden. Die Schüler/-innen sollen nun erraten, um welche Abbildung es sich handelt.
Blitzlicht: 3-2-1-Enter
Die Lernenden äußern in der Gruppe ihre persönliche Einschätzung zu vorgegebenen Leitfragen oder geben eine freie Rückmeldung, zum Beispiel bezogen auf einen bestimmten Zeitraum (Unterrichtsstunde, Unterrichtstag, Unterrichtssequenz). Diese Methode kann auch für einen raschen Überblick über die momentane Stimmungslage in einer Klasse eingesetzt werden.
Bild-, Video und Audioimpulse
Zu Beginn der Sitzung wird den Lernenden ein mit dem Thema der Sitzung in unmittelbarem Zusammenhang stehender Gegenstand, eine Abbildung oder ein Video gezeigt, wozu die Lernenden sich äußern sollen. Dadurch können Stimmungsbilder abgefragt, das freie Assoziieren angeregt oder das individuelle Vorwissen aktiviert werden. Dabei ist es wichtig, den Lernenden etwas Zeit bei der Betrachtung und Assoziierung zu geben, um diese nicht zu lenken.
Januskopf
Die Januskopf-Methode eignet sich für bildgestützte Einstiege in den Unterricht und schult die Sprech- und Hörkompetenz der Lernenden. Die Lehrkraft bildet Zweiergruppen, welche sich Rücken an Rücken setzen. Ein Teil der Lernenden schaut in Richtung der Lehrkraft und der andere Teil in die entgegengesetzte Richtung. Die Lehrkraft zeigt den Lernenden ein Bild oder mehrere Bilder. Die der Lehrkraft zugewandten Lernenden beschreiben dem anderen Teil das vorliegende Bild. Im Anschluss beschreiben die Lernenden, die nur zugehört haben, im Plenum, was ihnen die Vortragenden beschrieben haben. Kontrolliert wird dann gemeinsam durch das erneute Auflegen des Bildes.
Mindmap
Die Mindmap dient dazu, Ideen zu sammeln und Gedanken zu strukturieren. Begonnen wird mit der Platzierung eines Themas in der Mitte eines Blattes oder der Tafel, woraufhin um dieses Hauptthema herum Unterthemen eingetragen werden. Zu den Unterthemen wiederum sammeln die Lernenden weitere Gedanken. Die Begriffe werden währenddessen oder im Nachgang sortiert.
Brainstorming
Das Brainstorming dient dazu, Ideen zu einem bestimmten Thema oder einer Frage zu sammeln und zu strukturieren. Die Schüler/-innen geben innerhalb einer bestimmten Zeit spontan ihre Ideen oder Antworten zu dem vorgegebenen Thema ab. Im Nachhinein werden diese Inhalte sortiert.
Sitzkreis
Im Unterricht ist es sinnvoll, einen Sitzkreis zu bilden, wenn die Schüler/-innen eine offene Diskussion führen sollen. Dies kann auch in einer Online-Videokonferenz durchgeführt werden, beispielsweise auch für einen lockeren Einstieg zum Kennenlernen untereinander.
Skala
Mit der Punktabfrage kann durch die Abgabe eines Punktes auf einer Skala die Einschätzung oder Stimmung der Lernenden abgefragt werden. Sie dient dazu, ein Stimmungsbild einzuholen. Bei der Vier-Ecken-Methode werden zu Feedbackfragen jeweils vier Antwortmöglichkeiten bzw. vier verschiedene Statements als Meinungen angeboten und in vier Ecken verteilt. Die Lernenden entscheiden sich für eine Ecke und tauschen sich dort aus, bevor die Ergebnisse die Lehrkraft erreichen.
-
Gemeinsame Inhalte erarbeiten
Placemat
Die Placemat-Methode ist eine Form des kooperativen Lernens mit einem grafischen Ansatz. Dabei wird meist in Vierergruppen auf einem großen Plakat gearbeitet. Zunächst gehen die Lernenden in eine Einzelarbeitsphase und arbeiten für sich in einer Ecke des Plakats an der Fragestellung. Danach stellen sie innerhalb der Vierergruppe ihre Ergebnisse vor und sammeln in der Mitte des Plakats ihre gemeinsamen Ergebnisse. Im Plenum erfolgt die Präsentationsphase, in der alle Teams ihre Gemeinschaftsergebnisse vorstellen.
Jigsaw
In der Jigsaw-Methode, auch Gruppenpuzzle genannt, wird ein Rahmenthema in einzelne Teilthemen zerlegt. Die Lernenden bilden Stammgruppen und verteilen diese Teilthemen innerhalb der Gruppe. Zunächst beschäftigen die Lernenden sich in einer stillen Arbeitsphase mit Hilfe von Materialien allein mit ihrem Teilthema. Anschließend kommen alle Expert/-innen eines Teilthemas zusammen und tauschen sich über ihre Ergebnisse aus und bringen diese in eine Form. Nach dieser Expert/-innen-Phase kommen die Stammgruppen wieder zusammen und berichten reihum über ihr Spezialthema.
Schreibgespräch
Ohne zu sprechen, also in einer stillen Atmosphäre, werden Kommentare, Stellungnahmen und Ansichten zu einem Thema oder Problem formuliert. Dies geschieht offen auf größeren Papierformaten (Poster, Flipchart- Papier etc.). Es handelt sich hier nicht um eine private Kommunikation zwischen zwei oder drei Freund/-innen, sondern um eine offene mit allen Lernenden einer Gruppe.
Think-Pair-Share
Die Lernenden erhalten den Auftrag, sich zunächst im Stillen (Think), dann zu zweit oder zu dritt (Pair) Gedanken zu einer gestellten Frage zu machen. Die Diskussionsergebnisse sollen in knapper Form notiert werden. Im Anschluss folgt die Befragung der Lernenden bzw. Gruppen zu ihren Ergebnissen (Share). Die Methode dient dem aktiven Bearbeiten von Inhalten und fördert den Austausch untereinander.
-
Ergebnisse evaluieren und präsentieren
Dateien teilen
Hiermit ist das Hochladen der Dateien in ein Repositorium – z.B. das LMS der Schule (Moodle) gemeint.
Gruppenpräsentation
Ein Zusammenkommen verschiedener Methoden lässt sich in einer Gruppenpräsentation realisieren. Denken Sie dabei z.B. an Methoden, denen es im Unterricht manchmal an Authentizität mangelt: Rollenspiele, Fernsehinterviews, Talkshows, Podiumsdiskussionen: In einer Videokonferenz können Sie über Sprechbeiträge die Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen lassen und das Wort erteilen, über Video einzelne SuS fokussieren, Präsentationen mit Leitfragen laufen lassen und SuS die Option geben, Rückfragen aus dem Publikum aufzunehmen.
Präsentieren mit Kamera
Wie mit einer Dokumentenkamera im Klassenzimmer können auch „klassische“ Lernprodukte wie Plakate, Modelle und Bilder durch die Nutzung der jeweils genutzten Kamera live gezeigt werden.
Präsentieren mit Mikrofon
Sprechbeiträge über das Mikrofon bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für Methoden, die Sprache fokussieren.
Screensharing
Screensharing bedeutet die Übertragung des eigenen Bildschirminhalts an alle anderen Teilnehmenden. Nahezu alle digitalen Produkte können auch ohne das vorherige Hochladen direkt per Screensharing gezeigt werden.
-
Feedback einholen
Mülleimer-Koffer-Fragezeichen
Um ein Feedback zu einem Thema zu bekommen, kann das Feedback in die drei Kategorien eingeteilt werden. Mülleimer: Was war nicht gut, langweilig oder uninteressant? Koffer: Was habe ich mitgenommen, gelernt? Was war neu, interessant? Fragezeichen: Welche Fragen habe ich noch? Worüber möchte ich mehr erfahren?
Zielscheibe
Anhand einer Zielscheibe können Lernende durch das Setzen von Markierungen ein Feedback geben. Es kann das Feedback zu einem oder mehreren Themen eingeholt werden, da die Zielscheibe in Segmente eingeteilt werden kann. Jedes einzelne Segment steht dabei für ein Thema. Je zentraler die Lernenden die Markierung setzen, desto positiver fällt das Feedback für das betreffende Thema aus. Im Klassenraum kann dieses Feedback anonym erfolgen, indem die Lehrkraft den Raum verlässt.
-