Diskriminierung ist eine gesellschaftliche Realität, die sich auf unterschiedliche Weise äußert. Sie ist nicht allein eine Folge von benachteiligenden Handlungen und nicht immer für jeden offensichtlich. Trotzdem darf sie in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden. Um die Funktionsweisen von Diskriminierung zu verstehen, sollte neben der unmittelbaren Diskriminierung auch die mittelbare Diskriminierung Beachtung finden:
Unmittelbare Diskriminierung
Mittelbare Diskriminierung
Unmittelbare Diskriminierung
Man spricht von einer unmittelbaren oder direkten Diskriminierung, wenn eine Ungleichbehandlung direkt an einem Diskriminierungsmerkmal ansetzt. Dazu gehören beispielsweise Stellenausschreibungen mit diskriminierenden Altersgrenzen und die Kündigung einer Frau aufgrund ihrer Schwangerschaft. Auch jede Diskriminierung, die in der Interaktion zwischen Personen stattfindet, stellt eine unmittelbare Diskriminierung dar.
Mittelbare Diskriminierung
Bei der mittelbaren oder indirekten Diskriminierung ist die Benachteiligung schwerer zu erkennen und nachzuweisen. Sie wird erst dann erkennbar, wenn man die Auswirkungen einer scheinbar neutralen Regelung für eine bestimmte Gruppe betrachtet. In ihrer Umsetzung wirkt sich eine mittelbar diskriminierende Regelung so aus, dass die Angehörigen einer Gruppe regelmäßig benachteiligt werden. Wenn beispielsweise ein Betrieb Teilzeitarbeitskräften keine Aufstiegsmöglichkeiten einräumt und Frauen gleichzeitig öfter in Teilzeit arbeiten als Männer, stellt dies eine mittelbare Diskriminierung von Frauen dar.
Diskriminierung findet auf verschiedenen Ebenen statt
Diskriminierung ist nicht nur eine Frage individueller Handlungen von Personen, sondern ein komplexes gesamtgesellschaftliches Machtsystem mit langer Tradition, in das wir alle verwoben sind. Daher ist Diskriminierung ein gesamtgesellschaftliches Thema und betrifft nicht nur Menschen, die Diskriminierung erfahren.
Diskriminierung findet beispielsweise auf diesen Ebenen statt: