Medien sind in unserem Alltag längst allgegenwärtig. Sie können Vorstellungen festigen und diese weiter verbreiten. Problematisch sind mediale Inhalte immer dann, wenn sie die Gleichwertigkeit von Menschen in Frage stellen.
Oft werden Angehörige bestimmter sozialer Gruppen und Minderheiten wenig repräsentiert oder auch einseitig und negativ dargestellt. Dies gilt sowohl für fiktionale Inhalte, wie beispielsweise Serien und Filme, als auch für non-fiktionale Inhalte, wie beispielsweise Nachrichten. So können Vorurteile und Diskriminierung gegenüber Minderheiten verstärkt werden.
Insgesamt lohnt sich daher ein diskriminierungskritischer Blick insbesondere auf Massenmedien, soziale Medien und Bildungsmedien, die unsere Schülerinnen und Schüler stark beeinflussen.
Beispiel: Diskriminierungskritik zu Hogwarts Legacy
Beispiel: Whitewashing in Ghost in the Shell
Beispiel: Diskriminierungskritik zu Hogwarts Legacy
Grundlage für das Videospiel Hogwarts Legacy sind die Harry-Potter-Romane der Autorin Joanne K. Rowling, die zwischen 1997 und 2017 erschienen sind und weltweit zum Verkaufserfolg wurden. Im Februar 2023 erschien das Videospiel, in dem die Spielerinnen und Spieler selbst die Welt der Zauberei erkunden können.
Die Veröffentlichung von Hogwarts Legacy hat zu kontroversen Diskussionen geführt, insbesondere aufgrund der Kritik an transfeindlichen, antisemitischen und rechten Aspekten im Zusammenhang mit dem Spiel und den Entwicklerinnen und Entwicklern.
Spielerinnen und Spieler können dazu beitragen, ein diskriminierungskritisches und respektvolles Gaming-Umfeld zu schaffen, indem sie sich über kontroverse Themen informieren, sie kritisch reflektieren und verantwortungsbewusst handeln.
Audio: Antisemitismus-Vorwürfe gegen Computerspiel Hogwarts Legacy
Beispiel: Whitewashing in Ghost in the Shell
Die Besetzung von Filmrollen wird besonders hinterfragt, wenn Filme eine große Reichweite haben. Oft werden Rollen, insbesondere Heldinnen und Helden, nicht mit den Ethnien besetzt, die dem Inhalt des Films gerecht würden. Stattdessen finden sich immer wieder weiße Schauspielerinnen und Schauspieler in wichtigen Rollen. Diese Art von kultureller Aneignung wird kontrovers diskutiert und unter dem Begriff Whitewashing thematisiert.
Ein Beispiel für Whitewashing ist der ActionfilmGhost in the Shell aus dem Jahr 2017. Er basiert auf dem gleichnamigen Manga und Science-Fiction-Anime aus dem Jahr 1995. In der Hauptrolle des Hollywood-Makeovers spielt die amerikanisch-dänische Schauspielerin Scarlett Johansson nun die Anime-Heldin. Mit ihren blonden Haaren und blauen Augen ist Scarlett Johansson optisch weit weg von der japanischen Vorlage.
Werden Heldinnen und Helden in den Medien oft von weißen Menschen verkörpert und beispielsweise People of Colour eher als Täterinnen und Täter, kann dies Vorurteile und Stereotype aktivieren und verstärken.
Video: Trailer Ghost in the Shell
Hessenschau (2023). Antisemitismus-Vorwürfe gegen Computerspiel "Hogwarts Legacy". Verfügbar unter: www.hessenschau.de (Zugriff am: 27.08.2024).
Hessenschau (2023). Debatte um Videospiel - Was an der Antisemitismus-Kritik an "Hogwarts Legacy" dran ist. Verfügbar unter: www.hessenschau.de (Zugriff am: 27.08.2024).
Rafael, S.; Prinz, M. (2023). Zwischen Transfeindlichkeit, Antisemitismus und rechten Entwicklern. Verfügbar unter: www.belltower.de (Zugriff am: 27.08.2024).
Schmitt, J.; Ernst, J. (2019). Say My Name - Massenmedien, Repräsentation und Diskriminierung. Verfügbar unter: www.bpb.de (Zugriff am: 27.08.2024).
The Guardian (2015). DreamWorks accused of 'whitewashing' Ghost in the Shell by casting Scarlett Johansson. Verfügbar unter: www.theguardian.com (Zugriff am: 27.08.2024).