Vielfalt & Benachteiligung − Diskriminierung in Gesellschaft & Medien

Gesellschaft und Benachteiligung

„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“. Mit diesen Worten definiert das Grundgesetz den Grundsatz der Gleichberechtigung und fordert die Durchsetzung durch den Staat. Das klingt selbstverständlich, doch ein Blick auf Gesellschaft und Institutionen zeigt, dass wir diesem Anspruch nicht immer gerecht werden.

Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Im Spannungsfeld zwischen Individualität und Gruppenzugehörigkeit wirkt eine Vielzahl von Faktoren. Dabei entsteht immer wieder eine Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder auch zugeschriebenen Merkmale. Eine solche Benachteiligung ist in Deutschland verboten.

Diskriminierungskritische Diskussionen treffen oft auf Unwissenheit, Unsicherheit, Überforderung und Widerstände. Das führt dazu, dass Diskriminierung immer wieder nicht erkannt, nicht ernst genommen oder verharmlost wird. Viele Kinder und Jugendliche haben aber ein Gespür für diese Ungerechtigkeit. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern können Lehrkräfte das Thema aufgreifen, verstehen und bearbeiten.

Diskriminierung und Macht

Im alltäglichen Sprachgebrauch ist Diskriminierung ein benachteiligendes Handeln und abwertendes Sprechen gegenüber scheinbar andersartigen Menschen. Aber Diskriminierung ist nicht nur eine Folge von individuellen Einstellungen.

Diskriminierung bezieht sich auf Machtverhältnisse, die historisch gewachsen sind und Menschen in Kategorien einteilen. Dabei definiert eine Mehrheitsgruppe eine vermeintliche Normalität. Gemessen an dieser Normalität kommt es zur Behauptung von Unterschieden zwischen Menschen. Werden diese Unterschiede generalisiert und herangezogen, um Ungleichbehandlung zu rechtfertigen, liegt Diskriminierung vor. Weil den Diskriminierten der gleichwertige Status abgesprochen wird, wird die Benachteiligung auch oft nicht als ungerecht empfunden.

Gibt beispielsweise eine Lehrkraft Mädchen generell bessere mündliche Noten, da sie davon ausgeht, dass diese sich im Unterricht angepasster verhalten, werden die Jungen der Klasse diskriminiert.

Gängige Diskriminierungsmerkmale sind: