Vielfalt und Repräsentanz am Beispiel sozialer Medien
Soziale Medien bieten allen die Möglichkeit, Meinungen zu transportieren, mediale Inhalte selbst zu gestalten und sich nach eigenen Vorstellungen darzustellen.
Dies
gibt Minderheiten einerseits die Möglichkeit, sich zu präsentieren und als Teil
der Gesellschaft sichtbar zu sein.
Andererseits
werden über soziale Medien auch Stereotype und Vorurteile weiter verbreitet.
In sozialen Medien sorgen Algorithmen dafür, dass sichtbare Inhalte
angepasst werden und sich das Informationsangebot für Nutzerinnen und Nutzer zunehmend
einseitig entwickelt. Auf diese Weise bekommen insbesondere stereotype Inhalte eine
große Reichweite. Dazu kommt, dass sich negative, außergewöhnliche und kognitiv
leicht zu verarbeitende Inhalte besonders schnell verbreiten. Soziale Medien
können also maßgeblich dazu beitragen, dass Vorurteile gefördert werden oder
sich verfestigen.
Beispiel: Sexismus in sozialen Medien
Beispiel: Sichtbarkeit von Migrantinnen und Migranten bei YouTube
Exkurs: Meinungsbeeinflussung bei TikTok
Beispiel: Sexismus in sozialen Medien
Studien im deutschsprachigen Raum haben gezeigt, dass Frauen im Internet häufig Opfer von Belästigung, Bedrohungen und Diskriminierung werden. Diese Formen von Frauenfeindlichkeit finden sich insbesondere in sozialen Medien. Frauenfeindlichkeit in sozialen Medien äußert sich unter anderem durch ...
... frauenfeindliche und gewaltbefürwortende Beiträge, die darauf abzielen, Frauen zu bedrohen und einzuschüchtern.
... direkte Androhung von Gewalt, auch in Form von Vergewaltigung und Mord.
... die Verbreitung von frauenfeindlicher Sprache. Dabei wird versucht, Frauen in eine bestimmte stereotype Rolle zu drängen und ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung zu untergraben. Beispiele dafür sind Begriffe wie „slut“ und „whore“.
... das ungefragte Zusenden von Bildern männlicher Genitalien, auch „Dickpics“ genannt. Diese zielen darauf ab, Frauen zu schockieren, zu belästigen oder zu erniedrigen.
In sozialen Medien fördern die Anonymität der Täter, die Reichweite der Medienformate, die fehlende Moderation, die Gruppendynamik und die Genderungerechtigkeit in der Gesellschaft frauenfeindliche Äußerungen. Als Folge vermeiden viele Frauen es daher, sich öffentlich zu äußern. Diese besorgniserregende Entwicklung macht Frauen unsichtbarer und gibt denjenigen mehr virtuellen Raum, die sich gewaltvoll und frauenfeindlich verhalten.
Beispiel: Sichtbarkeit von Migrantinnen und Migranten bei YouTube
Datteltäter ist eine Produktions- und Kreativ-Firma, die sich auf Inhalte konzentriert, die eine muslimische und migrantische Lebensrealität in Deutschland widerspiegeln. Ziel ist es dabei, die deutsche Medienlandschaft zu diversifizieren und ein authentisches Spektrum von politischen Themen bis hin zu Satire und Unterhaltung anzubieten.
Der Kurzfilm Pitch-Perfect eignet sich, um für Stereotype von muslimischen Menschen in Deutschland zu sensibilisieren. Er ist ein Beispiel dafür, wie soziale Medien als Sprachrohr für Minderheiten fungieren können.
Video Pitch-Perfect? Wenn Migranten ins Fernsehen wollen!
Exkurs: Meinungsbeeinflussung bei TikTok
Im Selbstlernkurs Framing & Deepfakes
– Meinungsbildung & -beeinflussung in Social Media erfahren Sie,
wie Meinungsbildung in sozialen Medien beeinflusst wird. Der Kurs führt in die politischen Interessen von Jugendlichen ein und macht mithilfe von Beispielen die
Mechanismen und Strategien der politischen Beeinflussung auf sozialen Plattformen bewusst.
In diesem Kursausschnitt erfahren Sie am Beispiel des
Ukraine-Kriegs, wie Filterblasen und die Verbreitung von Falschinformationen
in sozialen Netzwerken funktionieren.
Meinungsbeeinflussung in sozialen Medien am Beispiel des Ukraine-Kriegs