Selbstverständlich sind die Möglichkeiten an Schulen oft begrenzt. Die wichtigsten Punkte sind unter "Videogestaltung" aufgeführt. In diesem Kapitel erfahren Sie, welche zusätzlichen Maßnahmen darüber hinaus möglich wären.
Bilder oder Diagramme im Video sollten so ausführlich beschrieben werden, dass keine zusätzlichen Dokumente erforderlich sind. Falls dennoch eine Textalternative notwendig ist, sollte diese als separates Dokument bereitgestellt und auf der Plattform gespeichert werden, auf der das Video hochgeladen wird.
Da Audiobeschreibungen im schulischen Kontext in der Regel seltener eingesetzt werden – im Gegensatz zu Spielfilmen, bei denen Handlungen für sehbeeinträchtigte Personen beschrieben werden müssen – ist dieser Punkt meist nicht relevant. Einige Programme bieten jedoch die Möglichkeit, eine zusätzliche Audiospur für Beschreibungen hinzuzufügen, zum Beispiel Adobe Premiere Pro, Camtasia oder DaVinci Resolve. Auch bei YouTube können über den Video-Manager separate Audiospuren hochgeladen werden .
Definitionen:
Transkription: Schriftliche Wiedergabe des gesprochenen Inhalts – wortwörtlich, mit Pausen, Dialekten oder Störungen (gesprochene Sprache; schriftlich)
Audiodeskription: eine gesprochene Beschreibung von visuellen Inhalten, Wörtliche Rede plus genaue Beschreibung, was gerade währenddessen passiert. (gesprochene Sprache und visuelle Informationen; mündlich)
Volltextalternative: eine komplette textliche Beschreibung einer Situation mit Kontext, Geräusche, Handlung und Emotionen (gesprochene Sprache, visuelle Informationen und alle anderen Eindrücke, wie in einem guten Buch; schriftlich)
Vorgehen/Ablage:
Transkription: Hier besteht die Möglichkeit, das Skript zum Video als Datei zu veröffentlichen und zugänglich zu machen – idealerweise auf derselben Plattform, auf der auch das Video bereitgestellt wird.
Audiodeskription: Audiodeskription spielt im schulischen Kontext – ähnlich wie die Audiobeschreibung – zunächst keine große Rolle. Wenn Sie sich über aktuelle Möglichkeiten informieren möchten, besuchen Sie bitte diese folgende Seite zum Thema Audiodeskription.
Volltextalternative: Auch die Volltextalternative hat keine große Bedeutung in der Schule. Falls sie dennoch gewünscht wird, kann sie als Datei auf derselben Plattform bereitgestellt werden.
Definition:
Gebärdensprache: Gebärdensprache ist eine vollwertig anerkannte Sprache mit eigener Grammatik. Zum Ausdruck gebracht werden grammatikalische Hinweise durch Mimik und Körperhaltung. Fragen werden z. B. über die Kopfhaltung oder die Stellung der Augenbrauen verdeutlicht. Die Grammatik der Gebärdensprache lässt sich mit den herkömmlichen sprachwissenschaftlichen Kategorien Phonologie, Morphologie, Morphosyntax und Syntax beschreiben, folgt aber einem ganz anderen Satzbau. So kommen Ort- und Zeitangaben an erster Stelle, gefolgt von Subjekt, Objekt und dem Verb, z. B. "Heute du Theater gehst".
Fingeralphabet: Gehörlose Menschen verständigen sich mit Hilfe der Gebärdensprache. Für viele Worte gibt es feste Gebärden, die durch Gestik und Mimik kommuniziert werden. Die Zeichen der Gebärdensprache unterscheiden sich von Land zu Land. Das heißt, auch Menschen mit Hörbehinderungen müssen "Fremdsprachen" lernen. Für gehörlose Menschen, die sich in der Gebärdensprache unterhalten, ist das Fingeralphabet ein wichtiges Hilfsmittel. Das kann z.B. bei Ortsnamen oder Fremdwörtern der Fall sein. Mit den Zeichen des Fingeralphabets kann man Wörter "fingerbuchstabieren", das heißt, jeden Buchstaben eines Wortes mit einem Fingerzeichen anzeigen. Dabei werden die Buchstaben mit den Fingern der rechten Hand (von Linkshändern mit der linken Hand) auf Brusthöhe nachgebildet.
Vorgehen:
Nachdem die zusätzliche Videosequenz aufgenommen wurde, kann sie im Schnittprogramm an der zuvor vorgesehenen Stelle in das bestehende Video eingefügt werden.
Im schulischen Kontext ist dies derzeit oft nur eingeschränkt umsetzbar, da nicht nur Zeit und geeignete technische Ausstattung fehlen, sondern auch genügend verfügbare Personen, die Deutsche Gebärdensprache (DGS) beherrschen. Zukünftig sollen jedoch KI-generierte Avatare die Übersetzung in DGS übernehmen und direkt in Videos integriert werden können. Erste Lösungen in diesem Bereich werden bereits entwickelt, beispielsweise durch Plattformen wie Signapse AI, Mindverse oder durch Forschungsprojekte an Hochschulen, die automatisierte Gebärdensprach-Avatare für Bildungsmedien erproben.