Künstliche Intelligenz ist längst kein abstraktes Konzept
mehr, sondern hat Einzug in die digitalen Alltagswelten von Kindern und
Jugendlichen gehalten – sei es durch KI-gestützte Chatbots wie My AI auf
Snapchat oder durch ausgeklügelte Beauty-Filter. Laut Studien nutzen bereits 74
Prozent der Jugendlichen KI-Tools, wobei dies häufig aus Eigeninitiative
geschieht. Diese frühe Adaption bietet Chancen zur Entwicklung wichtiger
Zukunftskompetenzen, wirft jedoch auch Herausforderungen auf, wie den
kritischen Umgang mit KI, Datenschutzfragen und die ethische Nutzung dieser
Technologien.
In sozialen Medien sind Filter und Bearbeitungstools, die auf KI basieren, beliebt. Diese ermöglichen es Jugendlichen, ihre Fotos und Videos mit Effekten, Beauty-Filtern und AR-Elementen zu verschönern oder zu verändern, bevor sie sie teilen.
Im Erklärvideo des LMZ erfahren Sie mehr zu diesem Thema:
Chatbots in Kommunikationsapps – Beispiel My AI von Snapchat
My AI ist ein Chatbot, der in
Snapchat integriert ist und Nutzerinnen und Nutzern eine interaktive Gesprächspartnerin bietet.
Man kann My AI als Freund hinzufügen und mit ihr
wie mit einem normalen Snapchat-Kontakt interagieren.
Um mit My AI zu interagieren, können Nutzer/-innen eine
Unterhaltung starten, indem sie Nachrichten senden, Fragen stellen oder nach
Unterstützung zu verschiedenen Themen suchen. My AI antwortet daraufhin
automatisch und bietet Informationen oder Unterhaltung basierend auf dem
Chatverlauf.
Tipps für den Umgang, die Lehrkräfte an Eltern und SuS weitergeben können:
My AI ist fehleranfällig, Informationen können erfunden oder Fakten durcheinandergebracht werden. Informationen von Chatbots müssen deshalb kritisch hinterfragt und mit anderen Quellen abgeglichen werden.
Als Inspirationsquelle und für einfache Fragen können Chatbots wie My AI aber nützlich sein.
In den AGB gibt Snapchat die Nutzung ab 13 Jahren an, fordert dabei aber ein, dass bei einem Alter von 13 bis 18 Jahren die Erziehungsberechtigten zugestimmt haben. Laut Recherche von jugendschutz.net ist My AI aber nur unzureichend auf die Nutzung durch Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Es gab z.B. Empfehlungen für Trinkspiele oder Filme ab 16 oder 18 Jahren.
Verdeutlichen Sie Kindern, dass man My AI keine vertraulichen oder persönlichen Informationen senden sollte. Gespräche mit My AI können ausgewertet werden und sind daher nicht privat.